Über Vorstellungskraft 

„Schatz, ich bin schwanger…“
So war das damals, am 12. März 2013,  als ich beim Aussprechen dieser Worte das erste Mal mit dem Gedanken konfrontiert wurde, Mutter zu werden.

Im Verlaufe der Schwangerschaft habe ich immer wieder darüber nachgedacht, wie es sein würde, tatsächlich Mutter zu sein. Wie es ist, ein Baby im Arm zu halten und zu versorgen. Ich habe mir Gedanken darüber gemacht, wie ich mein Kind erziehen möchte, wie ich eine gute Mutter sein kann und wie ich das Ganze mit meinem Partner leben werde. Ich habe mir Bücher gekauft und das Thema AP kennengelernt. Vieles in dieser Strömung sagte mir zu, einiges nicht. Ich hatte die Vorstellung davon, dass ich in jedem Fall meinen Kind geben möchte, was es braucht.

Ich hatte keine Vorstellung davon, wie es wirklich ist, eine Mutter zu sein und welche Herausforderungen das mit sich bringt. Welche Anstrengungen und welch riesiges Glück. Die Liebe in meinem Herzen ist unermesslich geworden.

Ich hatte die Vorstellung, mein Kind zu stillen. In meinem Kopf hatte ich die Vorstellung davon dass das schon total gut klappen wird, weil es ja was ganz natürlich ist und ich mit meinem Kind eine schöne Stillbeziehung haben werde.

Not-Kaiserschnitt statt natürlicher Geburt
Ebenso war für mich völlig klar, dass ich eine natürliche Geburt haben werde, dass ich mein Kind tragen würde, ich hatte ja schon eine Trage und ein Tuch besorgt und eine Hebamme, die all das mit mir besprochen hatte und ich fühlte mich gut vorbereitet.
Das Kind wurde mir sieben Tage nach ET durch einen Not-Kaiserschnitt entbunden und ich muss sagen, vor 60 oder 70 Jahren wären wir vermutlich beide bei der Geburt gestorben, wenn es nicht die Möglichkeit zu so einer OP gegeben hätte.

Pre statt Stillen
Ich hatte gleich zu Beginn Probleme mit dem Stillen. Noch im Krankenhaus musste ich gelasert werden, weil ich blutige Brustwarzen hatte und die Krankenschwester, die meinem Baby einen Schnuller gab, sorgte für die anschließende Saugverwirrung. Ich hab ungefähr fünf Wochen gestillt, abgepumpt und alles versucht, damit mein Kind möchtest lange Muttermilch bekommt. Es hat nicht funktioniert! Die Hebamme hat sich sehr bemüht, wir haben viele Wege versucht.
Ab dem Moment, wo wir auf Pre umgestiegen sind, hatten mein Kind und ich eine sehr entspannte Zeit, die bis heute anhält.

Ich hatte keine Vorstellung davon, wie sehr ich darunter leiden würde, dass ich mein Kind nicht stillen konnte beziehungsweise dass sowohl mein Kind als auch ich zusammen nicht stillen konnten. Ich hatte das Gefühl, versagt zu haben es hat lange gedauert bis es für mich in Ordnung war.

Auf Bedürfnisse reagieren
Ich habe auf jede Regung meines Kindes jederzeit sofort reagiert. Nachts hörte ich sie zB schmatzen und sich regen und ich bin daraufhin stets sofort aufgestanden, hab ihr im langen Altbauflur erzählt, dass ihr jetzt eine Flasche mache, habe sie im Kinderzimmer gegenüber der Küche abgelegt, schnell das Fläschchen gemacht und das wartende Kind wieder aus dem Bett geholt. Es ist nie vorgekommen, dass sich das Kind in Rage gebrüllt hatte, weil es Hunger hatte. Ich habe sofort auf ihre Äußerungen reagiert und der Keks wusste: „O.k., Mama macht mir jetzt was zu essen.“ Dann haben wir im Kinderzimmer auf der Couch gesessen, sie hat in meinem Arm gelegen, ihre Flasche getrunken und danach haben wir noch  geschmust, bis wir wieder ins Bett gegangen sind. Sie ins Anstellbettchen neben mir, ich in mein Bett. In unserem Bett kam sie nie zur Ruhe und selbst heute will sie nicht bei uns schlafen, obwohl wir ihr das immer wieder anbieten, zB wenn sie krank ist. Als wir letztes Jahr aus dem Urlaub kamen, hat sie ihr Bett derartig abgefeiert und erst vor 2 Tagen hat sie noch gesagt: „Mama, ich liebe mein Bett, ich will NIE ein anderes haben.“

Gucken und Rumliegen, nicht tragen und schmusen
Ich hatte keine Vorstellung davon, wie sehr traurig ich darüber sein würde, dass mein Kind nicht von mir getragen werden wollte. Sie wollte lieber liegen und gucken, am liebsten auf dem Boden, wo sie alles im Blick hatte. Als sie sich noch nicht drehen konnte, lag sie viel auf der Couch und sie wollte lieber im Kinderwagen liegen, anstatt von mir getragen werden.
Als sie endlich sitzen konnte, war dass für sie das Allergrößte, vor allen Dingen im Kinderwagen. Der Keks ist ein Gucker und Beobachter.

Sie war auch kein Kind für innigen Körperkontakt. Sie hat nicht gern gekuschelt und bis heute ist sie sehr sparsam mit Küsschen, weshalb es dreimal schön ist, wenn sie freiwillig welche verteilt.
Ich bin froh, dass es zur Verabschiedung immer ein Küsschen gibt, denn ich fände es ganz schlimm, wenn wir uns nicht auf diese Art und Weise verabschieden würden. Seit ungefähr einem Jahr fängt der Keks endlich an, mit uns zu kuscheln und zu schmusen und lässt sich gerne darauf ein.
Daran war in der Babyzeit kein bisschen zu denken. Dieses Kind wollte keinen engen Körperkontakt, sie wollte rumliegen und gucken. Schmusen musste nicht sein.
Ich hatte keine Vorstellung, wie sehr mir das weh tun würde, dass mein Kind nicht kuschelig war. Denn ich hatte mich auf eine innige Tragebeziehung vorbereitet. Ich hatte keine Vorstellung davon, wie sehr ich darunter leiden würde und wie sehr es mich kränken würde, am Ende des Tages andere Mütter mit ihren Kuschelbaby zu sehen.

Für ausreichend Schlaf und wenig Reize sorgen
Tagsüber habe ich stets dafür gesorgt, dass das Kind nicht überreizt und dass wir regelmäßige Schlafenszeiten einhalten. Ich habe meinen Tagesablauf um den Mittagsschlaf herum geplant und habe dafür gesorgt, dass das Kind ausreichend Ruhe hat und zur rechten Zeit abends ins Bett geht.

Viele Unternehmungen habe ich nicht gemacht, weil ich wusste, das ist zu viel für einen Tag: Also zum Beispiel einkaufen, Freunde treffen und abends noch Besuch. Ich wollte nicht, dass der Keks abends total überreizt ist. Wir sind auch nie Abends mit ihr zu Partys, selbst wenn sie im Kinderwagen geschlafen hätte. Sie ist heute noch kein Kind für „dann geht sie halt heute Mal ne Stunde später schlafen…“
Wenn wir mit ihr zusammen unterwegs sind, sind wir spätestens um 19 Uhr zu Hause. Ohne Ausnahme.

Bindung durch Beziehung
Diese Herangehensweise und die Tatsache, dass unser Kind ein wirklich entspannter Charakter ist, hat dafür gesorgt dass wir sehr entspannt durch das erste Jahr gekommen sind.
Sie wusste, dass ich jederzeit auf ihre Bedürfnisse eingehe, so hätte ich sie zB. nie weinen lassen.

Mit einem Jahr kam unser Keks in die Kita.
Die Erzieherinnen und auch unser Kinderarzt haben immer wieder gesagt, was für ein gute Beziehung wir haben. Ebenso empfinde ich es auch, was ich natürlich nicht abschließend sagen kann, weil der Keks erst 3,5 ist.

Kita als zweites Zuhause
Obwohl der Keks in der Kita ein zweites zu Hause gefunden hat, konnte ich mir nicht vorstellen, wie sehr ich sie dennoch vermissen würde, nachdem sie ein ganzes Jahr immer bei mir war. Ich hatte mich einfach nur gefreut dass es gut geklappt hat, aber was das anfangs mit mir macht, das lag auch außerhalb meiner Vorstellungskraft. Heute ist es für mich total in Ordnung und uns geht es allen sehr gut. Der Keks fragt Sonntagsmorgens immer, ob sie in die Kita kann.

Alle Bedürfnisse sind wichtig
Der Keks weiß, dass sie bei mir immer an erster Stelle steht und ich mich immer um ihre Befindlichkeiten kümmere. Der Keks ist auch dabei zu lernen, dass die persönliche Freiheit ihre Grenzen da hat, wo sie die persönliche Freiheit eines Dritten tangiert.
Meiner Meinung nach Erziehen wir sehr bedürfnisorientiert, nehmen unser Kind ernst und agieren mit ihr auf Augenhöhe, ebenso verfahren wir bei der Kompromissfindung. Der Keks lernt hier aber, auch das auch Mama und Papa ihre Bedürfnisse haben, ihre Grenzen und ihre Befindlichkeiten. Sie darf durchaus selbstbestimmt sein, was für mich Fremdbestimmtheit durch uns nicht ausschließt.

Ich bin guter Dinge, dass ich das Meiste richtig gemacht habe mit meinem Baby, unter den uns gegebenen Umständen, und all ihren zunächst mal existentiellen  Bedürfnissen nachgekommen bin.
Der Keks bringt von selbst mit, dass sie ein ausgeglichenes, extrem fröhliches und glückliches Kind ist.

Es kränkt
Es ist unglaublich kränkend gesagt zu bekommen, dass wenn man nicht AP macht, nicht stillt, nicht trägt oder Familienbett zelebriert, nur sehr schwer oder doch gar keine sichere und gute Bindung zu einem Kind herstellen kann.
Ich hatte keine Vorstellung davon, wie sehr mich das auch nach 3 1/2 Jahren Muttersein noch ärgert, so etwas zu lesen. Wir haben hier in unser Familie eine sehr gute Beziehungs- und Bindungsebene und das ist nunmal deswegen so, weil wir einander respektieren, die einzelnen Bedürfnisse im Blick haben und auch die Grenzen des Einzelnen sehen.
Für mich gibt es eben nicht den einen Weg, sondern nur einen individuellen Weg.

Liebe, Zuwendung, Aufmerksamkeit, Respekt
Wenn die Frage also lautet, wie man denn ohne Tragen, Familienbett und Stillen dennoch eine gute Bindung zum Kind aufbauen kann, dann lässt mich das sehr ratlos zurück. Die Antwort ist doch so einfach: Mit Liebe, mit Zuwendung, mit Aufmerksamkeit, mit Respekt.
Selbst wenn man sich partout nicht vorstellen kann, dass es ohne Stillen und Tragen auch funktioniert, und das mit fehlendem Körperkontakt gleichsetzt, dann kann man doch einfach im positiven Sinne annehmen, dass es dennoch gute Bindungen gibt, statt das Gegenteil zu vermuten.
Nehmen wir doch einfach mal an, das jeder und jede von uns unter allen Umständen immer das Beste im Blick hat. Uns eint sicher aber vor allen Dingen eins: Liebe zum Kind.

Ich kann nicht mal im Ansatz verstehen, dass es eine Debatte geben kann, in der es darum geht, wie man eine Bindung zum Kind herstellt und vor allen Dingen woran man das denn festmacht. Es liegt ja sogar im Bereich des Möglichen, dass es Eltern gibt, die ihr Kind stillen, tragen und im Familienbett schlafen lassen und doch ihm regelmäßig den Arsch versohlen, wenn die Sicherungen durchknallen.

Ohne AP geht es auch
Ich kann aber auch einfach völlig ohne AP eine guter Mutter sein. Und ob es mit oder ohne AP leichter ist, zu binden, kann und will ich nicht beurteilen. Es interessiert mich nicht mal. AP ist nicht DAS todsichere Geheimnis für gute Bindungen.

Ich möchte für mich festhalten, dass alle Eltern sich nach Kräften bemühen und ihr Bestes geben, um ein glückliches gesundes Kind groß zu ziehen. Viele Eltern haben mit Altlasten ihrer eigenen Kindheit zu kämpfen, viele Eltern haben äußere Umstände, die es ihnen verdammt schwer machen und viele Eltern reißen sich  sprichwörtlich den Arsch für ihr Kind auf.
Eltern müssen wir nicht durch Stillen, Tragen und im Familienbett schlafen beweisen, dass sie gute Eltern. Ich setze voraus, dass sie um eine gute Bindung  bemüht sind und dass sie eine gute Beziehung zu ihrem Kind haben möchten. Auf welchem Weg in das gelingt, ist rein individuell, in jeder Familie anders und lässt sich für mich nicht an äußeren Faktoren und Tätigkeiten festmachen. Dafür sollte die Vorstellungskraft erreichen.

Ja, ich muss mich erklären
Muss ich mich erklären? Muss ich sagen, wo meine wunden Punkte sind bzw. wo sie am Anfang des Mutterseins waren? Und erklären, warum mich manche Aussagen antriggern und wütend machen? Ja, das muss ich. Denn ICH kann da gut mit umgehen. Aber es gibt sicher junge oder werdende Mütter, die bei der schieren Informationsflut unterzugehen drohen und die sich durch eine Aussage wie „ohne AP und stillen und tragen und Familienbett ist eine sichere Bindung schwer herstellbar“ sicher stark verunsichert fühlen. Die sich durch die teilweise dogmatische Haltung mancher Mamibloggerin schlecht fühlen.

Anders ist auch gut
Ich vermisse Toleranz dafür, dass jede Familie in ihrem eigenen Sinn handelt, ich vermisse Unterstützung und Hilfbereitschaft. Ich finde immer mehr „die gegen uns“, „wir gegen die“.

Ich vermisse ein: Du machst es anders, und Du machst es gut.

Kommentare (8)

  1. Wunderbar klar geschrieben, sehr gut auf den Punkt gebracht, ohne Angriffigkeit von deiner Erfahrung aus dargestellt. Danke dir!

  2. Hallo,
    Ich weiß nicht, ob Du das gerne hören möchtest, aber nach meinem Verständnis spricht nichts, was ich hier gelesen habe dagegen, dass ihr AP/bedürfnisorientierte Elternschaft lebt.
    Du wolltest Stillen, es hat nur leider nicht geklappt. Wenn das Baby Hunger hatte, hast Du sofort darauf reagiert. Dein Kind hat kein großes Bedürfnis nach körperlicher Nähe, wollte lieber im Kinderwagen fahren statt getragen zu werden, auch darauf bist Du eingegangen.
    Natürlich verstehe ich aber, dass es viele Eltern gibt, die all das nicht als AP sehen würden. Ehrlich gesagt, sind das wahrscheinlich genau die, die sich selbst regelrecht aufopfern um AP-Ideale zu leben. Das wiederum finde ich weniger bedürfnisorientierte…
    Liebe Grüße,
    Elisabeth, die sich sicher ist, dass Ihr das klasse macht!

    1. Hallo Elisabeth,
      vielen Dank für Deinen Kommentar. Ich habe überhaupt kein Problem mit AP. Und ich würde mich freuen, wenn ich durch das, was ich so mache, tatsächlich eine bedürfnisorientierte Elternschaft lebe bzw. bin mir sicher, dass ich es tue.
      Was ich überhaupt nicht gut ab kann, sind nun mal Bewertungen. Und mir ist es egal, wie das heißt, was wir da machen. Ich sag mal so: Am liebsten Familie.

      Die Eltern, die ihre eigenen Grenzen ständig missachten, können meiner Meinung nach auch kein gutes Vorbild sein.

      Danke für Deine Worte. <3
      Liebe Grüße
      Tante Emma

  3. Guter Artikel. 🙂
    Finde den Hype um AP echt maßlos übertrieben und zu dogmatisch. Es wird teilweise schon wie eine Religion betrieben. Mitsamt den Nebenwirkungen.

  4. Ja, das Dogmatische ist es auch, was mich am meisten stört. Und die Haltung, dass jeder meint, ER wüsste am besten, wie alle es machen sollen….

  5. danke, emma! du hast etwas sehr schön formuliert, was mir seit längerem durch den kopf geht.
    zu sohns baby-zeit war es nur das stillen, AP war noch nicht angekommen hier. ich konnte gut und selbstbewusst damit umgehen. ich kannte aber einige verunsicherte mütter, die sich den schuh anzogen, wenn dramatisiert wurde, was unter garantie alles schlimm laufen wird, weil nicht lange voll gestillt wurde.
    das wichtigste ist die liebe zum kind und das hineinfühlen, die selbstreflexion und die persönliche sicherheit und das persönliche wohlbefinden der eltern.

  6. Liebe Tante Emma,
    dein Text ist wirklich schön zu lesen! Ich finde es auch spannend Mal zu vergleichen, aber natürlich ohne Wertung. Mein Käfer war in der babyzeit scheinbar das absolute Gegenteil vom Keks. Bitte immer Körperkontakt, bitte niemals auf dem Boden ablegen, denn da gab es ihrer Meinung nach nicht genügend zu erleben, bitte (gefühlt) ständig stillen und ein Vorbereiten der Eltern auf eine nahende Unzufriedenheit oder Hunger gab es auch nicht. Mein Käfer ist so ein von-Null-auf-Hundert-Typ. Zu Beginn hört und liest man natürlich viele Ratschläge, denn SO hatte ich mir das Mamasein auch nicht vorgestellt. Ich habe viel gezweifelt und bin häufig verzweifelt an der Belastung. Zumal doch auch alles anders lief, als ich es mir vorgestellt hatte. Denn vorher dürfte man ja viele Babies kennenlernen, die einen vierstündigen Still- oder Fläschchenrhythmus hatten, oder völlig zufrieden mit sich und der Welt auf der Krabbeldecke lagen, die ohne Körperkontakt schlafen konnten. Das wirkte alles so normal und selbstverständlich. Natürlich habe ich an diesen Vorstellungen festgehalten. Zu Beginn. Irgendwann habe ich aufgehört auf die Uhr zu gucken und die Stillabstände zu messen. Irgendwann hatte ich Powerarme, denen es nichts mehr ausmachte, den Käfer immer zu tragen (die babytrage war leider raus, weil die Hormone meine Bänder dermaßen weich gemacht haben, dass ich dieses Ding nur unter Rückenschmerzen hätte tragen können) und ich war Experte darin, alles einhändig zu machen. Die Wende hat die Erkenntnis gebracht, dass der Käfer vielleicht anspruchsvollere Bedürfnisse hat, als die Babies, die ich kennengelernt hatte. Anspruchsvoller ist vielleicht das falsche Wort. Aber unsere Bedürfnisse sind in dieser Zeit dermaßen aufeinander geprallt, dass ich emotional und körperlich am Krückstock ging. Ich habe mich nie für irgendwelche Erziehungskonzepte interessiert und muss gestehen, ich musste AP erstmal googeln 😂. Erst als ich mich von all den Vorstellungen und selbst gebastelten Idealen verabschiedete, kehrte Ruhe bei mir und damit auch beim Käfer und mir ein. „Dann ist das halt so“ wurde mein Leitspruch. Jedes Mal, wenn irgendetwas anders war als vorgestellt, hinterfragte ich mich selbst bzw. fragte mich, ob der Weg, den der Käfer gerade vorgibt, denn nicht auch möglich ist und inwieweit ich zurück stecken muss und welche Vorteile der Käfer-weg mit sich bringt. Zusammen gefasst möchte ich dir eigentlich nur zustimmen und betonen, dass eine ausgewogene Balance zwischen den Bedürfnissen aller Beteiligten das A und O scheint, zumindest meiner Erfahrung nach. Allerdings ganz danach orientiert, inwieweit der einzelne tatsächlich in der Lage ist, seine Bedürfnisse hinten an zu stellen oder zu verändern. Dass ein Baby seine Bedürfnisse nicht zurück stellen kann und auch nicht darf! ist klar. Emotionale Zuwendung und Verständnis und Akzeptanz der Bedürfnisse sind hier die Stichworte. Ganz im Sinne: so geht es uns gut, dann ist es richtig! Und der Bauch und das Herz dürfen mitentscheiden. Müssen mitentscheiden! Und wie der Weg beschritten wird, ist bei JEDEM anders!

    Danke für deine Worte und das Lanze brechen für individuelle Wege!
    Wiebchen

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