Was habe ich diese Serie geliebt. Während George Clooney alle Herzen zuflogen, schlug mein Herz stets und immer nur für Noah Wyle (Dr. Carter).
Aber leider geht es hier und heute nicht um die so beliebte Serie, sondern um meinen Ausflug am vergangenen Donnerstag in die Notfallambulanz der Uniklinik der Stadt, in der ich arbeite.
Gegen 11:00 Uhr merkte ich, dass ich nicht mehr richtig scharf gucken konnte und wenige Minuten später konnte ich überhaupt nicht mehr sehen. Mein gesamtes Sehvermögen war verschwunden. Gleichzeitig stieg mein Blutdruck, weil ich eine gewisse Panik entwickelte, was die Kollegen dazu veranlasste, mir einen Notarzt zu rufen. Der war auch tatsächlich sehr schnell da und stellte fest, dass ich aufgrund der unklaren Situation ins nächste Krankenhaus gebracht werden muss. Im ersten angefahrenen Krankenhaus war weder eine Neurologie noch eine Augenklinik, so dass ich direkt weiter ins Uniklinikum geschickt wurde. Dort wurde ich die ersten zwei Stunden auf den Verdacht eines Schlaganfalls behandelt.
Ich machte mir sehr sehr große Sorgen um meine Tochter und die Tatsache dass ich mit 38 für so eine Scheiße noch viel zu jung bin. Ich habe Rotz und Wasser geheult.
Im weiteren Verlauf stellte sich dann Gott sei Dank schnell heraus, dass es sich nicht um einen Schlaganfall handelte, aber so richtig klar war dem Arzt auch nach dem CT nicht, um was es sich handelt. Er verwies mich zur stationären Aufnahme in ein weiteres Krankenhaus, wo ich die Nacht verbrachte. Die allerdings unauffällig verlief.
Gottseidank geriet ich bei der Aufnahme an eine sehr sehr nette und zugewandte Stationsärztin, die sehr gut verstehen konnte, dass ich nicht bis zum kommenden Montag im Krankhaus bleiben wollte, sondern mit meinem Kind ihren zweiten Geburtstag feiern. Sie sagte, wenn noch ein paar Untersuchungen am Freitag gemacht worden sind, dann könne sie mich entlassen, sie würde alles dafür vorbereiten. Sie war auch diejenige, die die nötige Ruhe für eine vernünftige Anamnese hatte und so kamen wir dann gemeinsam auf eine „komplizierte Migräne“. Mangels Kopfschmerzen und dank der Aufregung bin ich nicht selbst drauf gekommen, aber ihr gutes Nachfragen brachte uns dann dahin. Ich habe schon seit vielen Jahren Migräne mit Aura, aber sie verläuft immer komplett anders als das, was mir da widerfuhr.
Ich bin blieb also eine Nacht, verkabelt und überwacht und konnte am Freitag Nachmittag mit Mann und Kind Gott sei Dank das Krankenhaus verlassen. Ich habe mich in meinem ganzen Leben noch nie so erleichtert gefühlt, wie in dem Moment als ich meinen Fuß über die Schwelle des Krankenhauses setzte.
Die Sorge der ersten Stunden, dass ich eine schwerwiegende Erkrankung haben könnte, hielt ich mich noch ein paar Tage gepackt. Es war eine sehr irrationale Erfahrung und ich hoffe, dass ich so etwas so schnell nicht wieder erleben muss. Sehr gerne möchte ich noch eine sehr sehr lange Zeit mein Kind auf seinem Weg begleiten und eine verdammt tolle Zeit mit meinem Mann haben. Ich habe eine Angst verspürt, auch um die beiden, die ich so schnell nicht nochmal brauche.
Und so haben wir dann den Geburtstag des Kindes gefeiert und auch meinen Nicht-Geburtstag.
Wie wunderbar, dass es sich zum Guten gewendet hat!
Und verständlich, dass es nicht so leicht von der Seele ging.
Auf viele weiter Doppelgeburtstage!
Oh Gott, was ein Schreck. Von Migräne in der Art, hab ich noch nie was gehört … „ein Glück“, dass es so was gibt.
Ja, das war wirklich ein großer Schreck. Aber so wüsste ich beim nächsten Mal wenigstens Bescheid.
Glück im Unglück …
*gulp…